„Ein Leben ohne Wildtiere wäre armselig“
Zum Tod von Ulrich Wotschikowsky
Von Eckhard Fuhr
Ein persönliches Wort zu Beginn:
Ohne Ulrich Wotschikowsky wäre mein Leben anders verlaufen. Ich traf ihn zum ersten Mal vor ziemlich genau 25 Jahren bei den Recherchen zu meinem ersten Artikel über die Rückkehr der Wölfe in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Seitdem war das Gespräch nie abgerissen. Aus einem professionellen Kontakt wurde Freundschaft. Wir haben zusammen gejagt, vor allem aber haben wir über die Jagd, über Wildtiere, über Naturkonzepte in unserer Gesellschaft gesprochen. Mir als Kultur-journalisten öffnete das ganz neue Perspektiven. Ohne „Wotsch“, so nannten ihn seine Freunde, wären Jagd, Wildtiere und insbesondere die Wölfe nie zu den Lebensthemen geworden, die sie längst sind. Wenige Tage vor seinem Tod besuchte ich Ulrich Wotschikowsky noch einmal im Klinikum in Garmisch. Vom Tod gezeichnet war er völlig gelassen und frohen Mutes. Ein Leben ohne Wildtiere, sagte er einmal, wäre armselig. „Wotsch“ hat ein reiches Leben geführt, bis zur letzten Minute.